Gwen Kyrg verwandelt zeitlose Liebeslieder in tragische Rituale, die die Geister vorheriger Interpretinnen beschwören. Der Archetyp der Sängerin, changierend zwischen Schamanin und Sirene, dient ihr dabei ebenso als Material wie Melodien und Texte. Mit einer enormen stimmlichen Spannweite manifestiert sie über ihren improvisatorischen Zugang eine Vielzahl an Stimmen von brutaler Schönheit. Jedes Lied eine kleine Eskalation – die Spannung droht in jedem Moment zu kippen! Die Lust an diesem Schwebezustand zieht sich wie ein roter Faden durch die Interpretationen von Gwens Band kid the moon. Das Trio jagt seine Vorlagen durch den postmodernen Teilchenbeschleuniger und reinkarniert dunkel funkelnde Kaleidoskope von existenzieller Dringlichkeit.
Gwen Kyrg – Stimme, Lukas Rabe – Piano, Hans Otto – Schlagzeug